Lavendel
Wer kennt ihn nicht? Den stark duftenden, herrlich – meist violettblau blühenden Lavendel. Dieser Garten- und Beetklassiker gehört zu den Lippenblütlern und ist sehr beliebt bei Mensch und Tier. Ursprünglich ist er in den Mittelmeer-Küstenregionen beheimatet. Egal, ob im Topf, als Beeteinfassung, im Kiesgarten, Rabatte oder Pflanzstreifen (entlang von Wegen und Mauern) oder im Bauerngarten – von dem duftenden immergrünen Lavendel kann man gar nicht genug haben.

Schön & pflegeleicht
Die Duftpflanze ist sehr robust und pflegeleicht, vorausgesetzt der Standort und der Boden stimmen. Lavendel ist mehrjährig und wächst mit stark verzweigten, drahtigen Trieben aufrecht und kompakt. Man erkennt ihn an den nadelförmigen, graugrünen Blättern und den meist lila / violettblauen Blütenständen. Hier bilden mehrere angeordnete Blütenreihen einen ährenartigen Blütenstand, der bis zu 8 cm lang sein kann.
Die Wuchshöhe beträgt ungefähr 60 - 100 cm.
Lavendel gibt es nicht nur in Violett. Auch in Weiß oder Rosa hat er seine Freunde.
Nahrungsquelle für Insekten
Insekten werden dankbar sein, wenn sie auch in Deinem Garten die ideale Nährpflanze finden, die durch Blütenfülle und langer Blütezeit glänzt.
Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und viele andere surren und summen über die Lavendel-Pflanzen während der gesamten Blütezeit – je nach Art von Mai bis August – und erfreuen sich an dem reichen Gabentisch.
Blattläuse und Mücken halten allerdings Abstand und sind weniger begeistert von den duftenden (Halb-)Sträuchern.
Perfekte natürliche Schädlingsprävention!

Der Standort: sonnig
Der ideale Standort für Lavendel ist ein sonniger, warmer Ort, der im besten Fall windgeschützt ist. Der Boden muss durchlässig sein, da die Duftpflanze bei Staunässe sehr empfindlich ist.
Saurer Boden ist ungeeignet. Bei stark lehmigen Boden hilft eine gute Drainage aus Kies, Schotter und Sand. Beim Setzen das Pflanzloch (doppelt so groß wie der Pflanzballen) mit hochwertiger Pflanzerde
und eventuell etwas Kalk füllen. Als Mittelmeerpflanze ist Lavendel mit einem mageren, nährstoffarmen Boden vollkommen zufrieden.
Lavendel-Schnitt: 2 x im Jahr schneiden nach der "ein-Drittel-zwei-Drittel-Regel"
Regelmäßiger Schnitt zur Vorbeugung einer zu starken Verholzung und zur Förderung der Verzweigung ist wichtig. Nach dem letzten Frost im März / April den Lavendel mit einer (Garten-) Schere um 2/3 zurückschneiden. Immer darauf achten, dass noch krautige Teile stehen und der Rückschnitt nicht bis ins alte Holz erfolgt. So treiben viele neue Triebe aus und die kugelige, buschige Form bleibt erhalten. Der zweite Schnitt erfolgt direkt nach dem Abblühen, jedoch nicht später als August. Hier werden die verblühten Blütenstiele und das Laub 1/3 entfernt und die gewünschte Wuchsform geschnitten.
Lavendel gießen
Grundsätzlich gilt 3 bis 5 Liter Wasser pro Pflanze beim Einpflanzen. Dies hängt allerdings von der Größe des Wurzelballens und der Feuchtigkeit des Bodens ab. In den darauffolgenden Wochen sollte einmal pro Woche gegossen werden. Hierbei auch auf die Sonneneinstrahlung und Niederschlag achten und dementsprechend die Wassermenge anpassen. WICHTIG: Immer Staunässe vermeiden! Wenn der Lavendel richtig eingewurzelt ist, reicht es nur in langen Trockenperioden sowohl im Sommer als auch im Winter zu gießen.
Lavendel überwintern
Lavendel ist je nach Sorte winterhart. Allerdings sollte er mit etwas Reisig oder Laub geschützt werden. Ab März kann der Reisig entfernt werden. Falls der Lavendel im Topf gepflanzt ist (auf Drainageschicht und Wasserablauf achten!), sollte dieser im Winter an einen geschützen Ort gestellt werden, um zu hohe Bodenfeuchtigkeit zu vermeiden. Zusätzlich den Topf mit Vlies, Jute oder Kokosmatte umwickeln oder in eine mit Mulch gefüllte Holzkiste stellen.

Lavendel in bester Gesellschaft
Um die richtigen Pflanzpartner zu finden, sollte man auf gleiche Ansprüche achten. Die Pflanzen sollten einen sonnigen Standort bevorzugen und ähnliche Bodenansprüche haben.
Grundsätzlich passen fast alle südländischen Pflanzen zum Lavendel. Besonders eignen sich u. a. Nelken, Sonnenröschen, Zierlauch, Salbei, Thymian, Blauschwingelgras, Wollziest, Bart-Iris, Prachtkerzen, Blaurauten, Dost und Heiligenkraut.
Auch Rosen sind beliebt als Pflanzpartner und erzeugen ein besonderes schönes Farb- und Duftspiel. In unserem Foto haben wir die apricot-orangefarbene Beetrose Westzeit mit Lavendel kombiniert.

Schädlinge / Krankheiten
Lavendel sind sehr unempfindlich, was Schädlinge und Krankheiten betrifft, da der hohe Anteil an ätherischen Ölen die meisten Schädlinge abwehrt. Darum eignet sich die Duftpflanze hervorragend als natürliche Abwehr gegen saugende Schadinsekten.
Ein ungünstig gewählter Standort und/oder zu viel Wassergabe kann Wurzelfäule verursachen. Zur Vorbeugung auf gute Drainage und wenig Wassergabe achten!
Auch eine Pilzerkrankung ist möglich. Wenn Sie schwarze Flecken auf den Lavendelzweigen entdecken, schneiden Sie diese großzügig ab und im Hausmüll entsorgen.

Lavendel ernten und trocknen
Der Duftstoffgehalt der Pflanze ist am frühen Morgen am höchsten. Daher eignet sich dieser Zeitpunkt besonders gut, wenn man die frischen Blüten benötigt. Zum Trocknen allerdings sollte man die Mittagssonne abwarten, da die Feuchtigkeit der Nacht sich verflüchtigt hat. Die Stiele mit einer scharfen Küchen- oder Gartenschere abschneiden und kopfüber an einen schattigen, trockenen Ort hängen. Direkte Sonneneinstrahlung meiden, da die ätherischen Öle sonst verfliegen.
Wenn die Blumen in der Mitte der Rispe bereits geöffnet sind, ist der ideale Zeitpunkt zum Ernten. Nicht warten bis die Blüten ganz auf sind. Je nach Temperatur kann man nach zwei bis vier Wochen die Blüten leicht von den Stängeln streifen und anschließend verarbeitet oder in lichtgeschützten Gefäßen gelagert werden.
Verarbeitung und Wirkung der Duftpflanze
Kosmetik, Essen, Duftsäckchen...
Lavendel ist vielfältig einsetzbar. Aus frisch geernteten Blütenstängel lassen sich wunderschöne Kränze binden. Aber auch die getrockneten Stängel dienen als Trocken- oder Kräuterstrauß zur Deko mit besonderem Duft.
Hier ein paar Beispiele für die Verarbeitung von Lavendel:
Lavendel-Säckchen, Kissen, ätherische Öle, Lavendelkerze
Lavendel-Cheesecake, Lavendelbutter, Lavendeltee, Lavendel-Limonade, Lavendel-Essig, Gewürzsalz, Lavendel-Marmelade, Verfeinern von Süßspeisen, Soßen, Marmeladen
Lavendel-Zucker-Peeling, Lavendelöl, Lavendelseife
Nicht nur der Duft spielt bei Lavendel eine große Rolle, auch seine Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Lavendel wirkt beruhigend und harmonisierend. Leichte Verbrennungen / Verletzungen kann man mit Lavendelöl behandeln.
Lavendeltee ist nahezu ein Allheilmittel: Hilft bei Kopfschmerzen, fördert gesunden, ruhigen Schlaf, wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und kann bei Hals- und Rachenentzündungen angewendet werden. Außerdem lindert es Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl, Bauchkrämpfe.
Lavendel vor dem Fenster gepflanzt oder als Lavendelspray auf den Vorhang außen aufgesprüht, dient er als Mückenabwehr im Sommer.






